02 Juli 2009

Warum ich Vista und Server 2008 hasse

Ok, auf der Todgeburt Vista ist eigentlich schon genug herumgehackt worden...trotzdem muss ich dass nochmal aufgreifen weil ich kürzlich ein schönes positiv-negativ-Beispiel hatte: 2 baugleiche HP-Notebooks, Dualcore-Prozessor, gute Nvidia Grafik und beide mit 4 GB Ram...sollte doch fetzen, oder?

Eines der beiden tut - mit XP, obwohl da bekannterweise grad mal 3 GB unterstützt werden und somit das letzte 1 GB eigentlich vergammelt. Beide Notebooks haben die gleiche Softwareinstallation, die gleichen Einstellungen (soweit man das sagen kann - also beide haben diesselbe Software installiert, in den jeweilig für das Betriebssystem zugeschnittenen Versionen), hängen per Kabel am gleichen Lan...

kurz gesagt: Vista braucht zum booten zwei gute Minuten länger bis irgendetwas verfügbar ist (eg. der Bildschirm nicht nur was zeigt sondern ich auch was machen kann). Sogar das Netbook auf dem ich grad schreibe schlägt den Vista-Rechner noch um ca. 90 Sekunden, und hier arbeitet ein Intel Atom und grad mal ein Gig Ram. Normal würd ich solche Unterschiede auf unterschiedliche Hardware (oben nicht der Fall) oder Softwarekonfig schieben - ist aber auch nicht der Fall. Vista ist einfach eine lahme Ente.

Nun arbeitet bereits die MMM - die Microsoft Marketing Machine - daran uns den Nachfolger Windows 7 schmackhaft zu machen. Viieeeel schneller (warum sind dann die Minimum-Hardwareanforderungen gleich geblieben), besser und schöner - wie ja immer alles bei Mircosoft in der Vorankündigung.

Im Detail wurde an der Optik gefeilt, einige in Vista lästige Sicherheitsabfragen vereinfacht (ob des deshalb benutzerfreundlicher ist... werd ich beurteilen wenn ich es sehe, bisher kenn ich nur die Pressetexte) und man hat es schneller gemacht...hm...glaub ich nicht - siehe Hardwareanforderungen. Vista war und bleibt das erste Windows das man NICHT auch auf der vorletzten Rechnergeneration installieren kann. 7 wird da keine Verbesserungen bringen.

Für den Firmeneinsatz kann ich nur sagen: Vista verlor die GINA - daher würde unser Smartcard-System nicht mehr funktionieren. Wir arbeiten daran. Vista verlor das SLIP-Protokoll - braucht fast niemand mehr. Wir sind leider "fast niemand". Und was mich am meisten ärgert...Windows 2008 Server ist nicht besser...
Bis 2003 Server konnte man Windoof praktisch auf jedem halbwegs geeigneten System aufsetzen. Und hatte die Wahl: wenn ein uralter Client sogar für XP zuwenig intus hatte - no hamma halt Win 2000 laufen lassen, hat auch mit dem Active Directory zusammengespielt. Und funktioniert (wir hatten lange Zeit eine gemischte Umgebung). Und waren zufrieden damit.

Und jetzt? Fürs Upgrade auf 2008 Server mussten wir die letzten W2000er kippen. Haltet mich nicht für altmodisch - ich hätte in der Firma gerne lauter High-End Geräte stehen, auf jedem Arbeitsplatz. Nur sehen Vorstände das eher selten ein, Firmenchefs sonst auch eher wenig. Ich (nicht aus der Sicht des Geeks, meine Anfänge liegen im kommerziellen) eigentlich auch nicht. Die Firmenpolitik (daraus entstand auch "leantec"; schlanke Technik) war immer: mit möglichst geringem Einsatz arbeiten. Rechner werden ausgetauscht wenn sie zusammenbrechen oder der Maintainance-Aufwand die Kosten für einen Neuen zu übersteigen anfangen. Und mit sinkenden Hardware-Kosten verschiebt sich die Grenze rapide nach unten.

Somit mein Credo heute: nicht mit defekter Hardware ärgern, neu kaufen.

Aber nur weil Microsoft nicht weis wie man ressourcensparend programmiert? Hier sitzt meine echte Verärgerung. Wenn ein Notebook unter Vista doppelt so lange zum booten braucht wie XP ist das kein Fortschritt. Und es wird nicht besser.

Somit beschließe ich diesen Frust-Rant.

Und den Linux-Guru's die jetzt über diesen Post herfallen wollen gleich ins Stammbuch:
Kein sog. "Guru" hat je meinen alten IBM-Drucker im Netzwerk oder meinen Scanner direkt zum laufen gebracht. Und mit MS Office kennt sich jeder Angestellte aus - Open Office wird manchmal von Dau's nicht mal gefunden. Kleine Geschichte:

Schadenchef: Wir haben eine neue Mitarbeiterin, die braucht MS Word auf ihrem Rechner.
Ich: Open Office ist installiert.
Schadenchef: Aber Sie braucht Word.
Ich: Nein, sie hat eh Open Office.
Schadenchef: Aber damit kann Sie keine Word-Dokumente aufmachen.
Ich: kann Sie, und auch abspeichern.
Schadenchef: Nein, kann sie nicht, da ist kein Word drauf
Ich: doch, nur heißt es Writer
Schadenchef: Wenn ich es nicht finde findet es keiner, installier Office
Ich: Blödsinn, einfach Doppelklick aufs .doc
Schadenchef: Das schaut anders aus, installier Office
Ich: äh? Lizenz....????
Schadenchef: na dann müssen wir halt noch eine kaufen...
Ich: Aaaargh....

Letztendlich musste er die Kosten natürlich vor den Vorständen vertreten - die sofort genehmigt wurden weil keiner wirklich kapierte worum es ging....

Soweit zu Gratis-Lösungen im Berufsverkehr....

lg

euer Mort

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