13 August 2006

leantec's Guide zu guten Fotos

Sie haben auch schon eine Digitalkamera? Megapixel? Und Sie haben die Bedienungsanleitung auch schon soweit gelesen das zumindest etwas passiert wenn Sie auf den Auslöser drücken? Schön, willkommen im Reich der Digitalfotografie.

Sie erwarten hier vielleicht jetzt ein paar Tipps mit welcher Software auch schlechte Photos noch gerettet werden können – Irrtum.

Hier geht es nur ganz am Rande um technische Belange sondern um visuellen Spam und Ihre Einstellung. Weil, nur eine gute Kamera macht noch lange keinen Profi. Oder umgekehrt: auch mit einer älteren Digicam die nicht in Superlativen surft kann man tolle Photos machen. Wichtigste Voraussetzung dafür: Training und Selbstkritik.

Also fotografieren Sie. Alles was vor die Linse kriegen, aus allen Perspektiven, mit allen Einstellungen die Ihre Kamera zulässt. Probieren Sie auch die Einstellungen aus die für Sie keinen Sinn ergeben (wenn es unbedingt notwendig ist – oder Sie vielleicht wirklich wissen wollen was Sie da eigentlich machen – lesen Sie die Bedienungsanleitung oder besuchen Sie einen Kurs über Photographie – überraschenderweise gelten die Regeln der Optik auch für Digitalkameras). Die Grenze ist meistens der Akku, nicht der Chip.

Nächster Schritt: kurzer technischer Tipp: besorgen Sie sich einen guten Monitor. 19“ TFT Minimum, und nicht gerade ein Billigst-Angebot, dort happert es meistens mit der Farbwiedergabe. Die Chancen stehen jedenfalls gut dass sich Ihr PC langsam mit Tonnen von Photos füllt. Halten Sie auf jeden Fall Ordnung, ein Ordner pro Tag, ev. 2 ist Minimum, datieren und beschreiben Sie ordentlich damit Sie auch nur eine Chance haben irgendwann etwas wiederzufinden. Sollte Ihnen dass zu technisch sein – wir helfen Ihnen gerne.

Ausgerüstet mit den besten Fotoprogrammen die es für teures Geld zu kaufen gibt – oder mit unseren Freewaretipps – geht es jetzt an die Substanz. Nämlich ans Ego. Überwinden Sie den Sammeltrieb…gehen Sie im ersten Schritt einfach durch den Ordner und werfen Sie einfach mal alles raus was offensichtlich unscharf ist. Auch wenn es die wirklich unwiederbringliche Situation ist, das einmalige Motiv, der Moment des Ja-Worts. Es nützt nichts. Ein schlechtes Photo ist ein schlechtes Photo, da rettet nicht mal Photoshop was dran. Gilt auch für extrem unter/überbelichtete Fotos. Wo nichts ist weil alles schwarz oder weiß ist kann das beste Bearbeitungsprogramm nicht mehr ändern.

Und ich meine das ernst: selbst wenn der Ordner am Ende leer ist – gehen Sie lieber, gestärkt durch diese Erfahrung, auf neue Motive zu.

Normalerweise bleibt aber trotzdem etwas übrig. Gratulation, Sie sind ein toller Fotograf.

War ein Scherz.

Auch mit den Standard-Einstellungen der heutigen Kameras bleiben immer ein paar nette Schnappschüsse über. Gut für Sie – weil Ihre Freundin Sie killt wenn von der Hochzeit gar keine Photos brauchbar waren.

Brauchbar.

Damit kommen wir zum nächsten Kapitel. Brauchbare Photos sind gut.
Brauchbare Photos sind schön. Sie haben Onkel Adolf z.B. dreimal ordentlich fotografiert. Und die Torte auch, obwohl da der Weißabgleich etwas schwierig war.

Mit brauchbaren Urlaubs/Hochzeits/Feierfotos sind wir schon im Zeitalter der Diashows gequält worden. Sie sind in Ordnung, sie sind gut – sie sind langweilig. Und im digitalen Zeitalter bleiben uns hunderte „brauchbare“ Fotos übrig weil wir einfach nicht mehr an die Kosten für Film und Entwicklung denken müssen. Dies Fotos sollte Sie trotzdem aufheben (und sichern) – für Sie selbst sind es wertvolle Erinnerungen.

Für Freunde, Verwandte, Ausstellungen und die Veröffentlichung im Internet sollten Sie aber noch mal über Ihren Schatten springen.
Und die Sache mal aus der Sicht Derjenigen betrachten die keine persönliche Beziehung dazu haben. Dem Rest der Menschheit fehlt nämlich leider Ihr persönlicher Bezug zur Aufnahme – bzw. die Rahmenbedingungen.

Daher: wenn Sie die Fotos auch irgendwo präsentieren wollen, legen Sie am besten den feinsten Filter an den Sie finden können. In einen speziellen Ordner kopieren Sie dann die Photos die, und wirklich kritisch sein, großartig sind. Das ist zwar auch subjektiv, aber mit kritischem Auge betrachtet bleiben da wenige über. Hier kann ich nur von mir selbst sprechen: ich habe im letzten halben Jahr 1600 Aufnahmen geschossen die brauchbar sind. Davon sind gerade mal 31 so gut dass ich sie a) in einen eigenen Ordner kopiert habe b) mir Ausdrucke gemacht habe um einen Teil davon aufzuhängen. c) haben es 9 davon! auf meine Homepage geschafft.

Mag jetzt heißen dass ich kein toller Fotograf bin. Stimmt. Aber ich bin mir dessen bewusst. Erweisen Sie uns allen diese Höflichkeit und zeigen Sie uns nur wie viel besser Sie wirklich sind. Diese Photos werden wir mit Freuden in Ausstellungen/Präsentationen/Internetseiten sehen.

leantec – take IT easy
Markus Pollack
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